Dienstag, 21. Oktober 2008

das Warten



Wir warten noch auf das Ja der Gemeinde:


Hier noch einige Informationen zum Projekt. (von Gisela Kuoni)


14 Räume für die Kunst oder wenn es dunkel wir imTal. Ein Museum in Bewegung.


Bis zum Jahr 2011 muss der Reisende, um ins Engadin oder nach Davos zu gelangen, keine der 14 Prättigauer Gemeinden mehr durchfahren. Genau dieser Entwicklung widmet sich das Projekt derHasena. So gerne man den Durchgangsverkehr aus den Dörfern verbannen will, so wenig möchte man, dass die Gäste nur noch in Tunneln und Röhren verschwinden. „Dunkel werden im Tal“ soll es nicht. Das Prättigau soll vielmehr zu lohnender Rast, zu einer Atem- und Besinnungspause, zu Erholung, Musse und Inspiration einladen. An dieser Idee arbeitet Peter Trachsel, Kopf und Leiter derHasena, des „Instituts für den fliessenden Kunstverkehr“, seit zwanzig Jahren. Längst kennt und anerkennt man sein Bemühen, das in den „14 Räumen für die Kunst“ in eine neue Runde geht. Geplant ist eine „Laufzeit“ von sechs Jahren. Ziel ist, dass bis Ende 2008 alle Gemeinden des Tales eingebunden sind.
Die Anfragen an die 14 Talgemeinden wurden unterschiedlich beantwortet. Von eindeutiger Absage (Grüsch) bis zu spontaner Bereitschaft (Putz/Luzein) gab es verschiedene Varianten. Der Beitrag der Gemeinde, um den dieHasena bittet, besteht zunächst einzig und allein in der Bewilligung, einem Künstler oder Künstlerin oder einem Künstlerpaar die künstlerische Betätigung auf dem Gemeindegebiet zu genehmigen. Dazu muss keine Behausung oder Bewirtung geboten sein. Die Gemeinde wird laufend über die Aktivitäten informiert und soll Ansprechpartner für die Kunstschaffenden sein, eine Art Vermittler zwischen diesen und der Bevölkerung. Um Geld geht es bei diesem dezentralen Museumsprojekt vorläufig nicht.
Für die Unterkunft der Kunstschaffenden sind gastliche Einheimische besorgt, oder das „Passagenhaus“ derHasena bietet ein einfaches, aber zweckmässiges (Sommer-)-Domizil. Begonnen hat das ganze Vorhaben schon im letzten Jahr, als unter dem Titel „ospiti“ Künstler in verschiedenen Gemeinden eine Zeitlang lebten und arbeiteten. Ein wesentlicher Schwerpunkt war schon damals der Einbezug der einheimischen Bevölkerung. In gemeinsamen Spaziergängen, bei Vorträgen, Festen und den unterschiedlichsten Veranstaltungen wurden Bekanntschaften geknüpft und vertieft und die Idee gemäss dem Spruch vom steten Tropfen, der den Stein höhlt, verbreitet und verankert. Ein Teil der letzten Sommer im Projekt „ospiti“ begonnenen Arbeit findet jetzt in den „14 Räumen für die Kunst“ ihre Fortsetzung.
Acht Gemeinden sind – bis jetzt – unwiderruflich dabei: Fideris, Jenaz, Schiers, Küblis, Fanas, Putz/Luzein, Saas und St. Antönien, ganz neu voraussichtlich auch Conters. Grüsch betreibt eine eigene Kulturvermittlung (Kulturhaus Rosengarten), Valzeina hat im Moment andere Probleme zu bearbeiten (Unterkunft Flüeli für Asylbewerber). Auf Seewis und Furna wird noch gewartet. Klosters macht auf seine eigene Art mit, indem in der Galerie Tuchamid während der Sommermonate (von Ende Mai bis Ende Oktober) ein Laden derHasena seine Pforten öffnet.
Die Kunstschaffenden kommen aus verschiedenen Ländern, und ebenso verschieden ist ihre Arbeitsweise. Ausgewählt hat sie Peter Trachsel – aus zufälligen Begegnungen, durchs Internet oder aus weit zurückliegenden Bekanntschaften. Das erstmalige Zusammentreffen und zaghafte Kennenlernen der Beteiligten (TeilgeberInnen) in Innsbruck bei einer der Protagonistinnen, die daselbst Raum und Unterkunft bot, war eine wichtige Begegnung. Sie zeigte, dass bei aller Verschiedenheit ein gemeinsamer Konsens besteht und nicht Einzelinteressen vertreten werden.